Nachhaltige vs. Fast Fashion

Jersey Kleid aus 100% BIO Baumwolle von deutscher Modefirma

Nachhaltig und fair shoppen

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Mit dem Thema Mode muss sich jeder beschäftigen, der nicht ganz nackt durchs Leben gehen möchte – wäre auch etwas kalt, je nach Jahreszeit…

Auch deshalb ist es wohl eine der größten Industrien in der Welt – und auch eine der schädlichsten. Die Modeindustrie gilt nach der Ölindustrie als größter Umweltverschmutzer! (Toller Beitrag auf dem Blog von www.halbvoll-fashion.com „Fakten der Modeindustrie“ mit vielen Details und recherchierten Fakten zu dem Thema!). 

Fakten über die Modeindustrie

Nicht nur bei der Herstellung der Kleidungsstücke werden zum Teil Unmengen umweltschädliche, giftige Stoffe in das Abwasser geleitet durch Färbung, Waschung, Mikroplastik etc., sondern auch im weiteren Verlauf des Lebenszyklus der Teile.

Polyester, Nylon, Acryl sind mittlerweile die am häufigsten verwendeten Materialen in der Modebranche und sind reines Plastik. Bei der Herstellung und beim Waschen der Kleidungsstücke gelangen große Mengen Mikroplastik in die Umwelt. Über das Grundwasser gelangt es dann wieder in unseren Körper…

Aber auch der Anbau von z.B. Baumwolle ist sehr Energie- und Wasseraufwendig. Wusstet Ihr, dass für 1kg Baumwolle über 25 volle Badewannen Wasser benötigt werden? Bei der Weiterverarbeitung folgen dann viele weitere Badewannen, bis das fertige Kleidungsstück im Geschäft hängt.

Das Hauptproblem ist die Fast-Fashion-Industrie. Hat man früher neue Kleidung gekauft, wenn etwas kaputt war, oder man aus etwas herausgewachsen ist, kauft man heute beim Schlendern durch die Stadt nebenher einfach mal ein oder zwei Tüten voll, weil es so unfassbar günstig ist und eine neue Kollektion die andere jagt. Gab es früher zu den Jahreszeiten passenden Kollektionen, gibt es heute von den großen Modehäusern wöchentlich neue Kollektionen um die Menschen immer wieder in die Geschäfte zu locken. Im Schnitt hat in Deutschland jeder ca. 100 Kleidungsstücke im Schrank hängen. Mindestens jedes fünfte davon tragen wir nur selten oder gar nicht. Das kommt bei mir tatsächlich auch hin. Das ist das bekannte Phänomen – der Schrank ist brechend voll mit Klamotten – aber irgendwie habe ich gefühlt trotzdem nichts zum Anziehen, weil ich zum Großteil der Zeit nur die selben Lieblingsteile trage… Geht Euch das auch so?

Ich habe in jungen Jahren eine Ausbildung im Groß- und Außenhandel in Hamburg bei einer großen Billig-Modekette gemacht und hatte dort auch Einblick in die Herstellungspreise und -prozesse. Für mich war es damals super, im Mitarbeiter-Ausverkauf für 2,50 Euro Tops & Shirts, 7 Euro für eine Jeans etc. kaufen zu können. Die Kleidungsstücke wurden in Asien so unfassbar günstig produziert, dass die Klamotten einfach verschleudert wurden und Containerweise bestellt wurden, weil es aufgrund des günstigen Preises egal war, ob man es vollständig verkauft oder nicht. Im Zweifelsfall wurde es einfach entsorgt. 

Schon der Geruch der Kleidung auf der Stange war so beißend aufgrund der Plastik-Dämpfe und Chemie, dass man es kaum ausgehalten hat… Damals habe ich mir darüber wenige Gedanken gemacht. Es war cool jederzeit so viele Klamotten für so wenig Geld zu shoppen, dass ich die Teile (überspitzt gesagt) nach einmal tragen gar nicht erst gewaschen habe, sondern gleich verschenkt habe, wenn es mir nicht mehr gefallen hat. 

Zum Glück habe ich mich da weiterentwickelt. Was heißt das jetzt für mich persönlich? Ganz auf neue Kleidung verzichten? 

Nein – nicht unbedingt. Aber ganz wichtig ist für mich mittlerweile, dass ich die Kleidungsstücke, die ich kaufe, in Sachen Herstellung, Materialien etc. hinterfrage. Tütenweisen Spontankäufen versuche ich mir zu verkneifen – die meisten dieser schnellen Einkäufe zieht man sowieso nie oder nur selten an…

Nachhaltige, faire Kleidung bzw. Slow Fashion ist das Stichwort

Es gibt mittlerweile viele Hersteller bzw. Marken, die mit tollen, teilweise innovatien Techniken und Materialien besondere und haltbare Produkte herstellen.

(Hier findet Ihr meine nachhaltigen Fair Fashion Empfehlungen)

Ich habe für mich diverse Taktiken gefunden, wie ich neue Kleidung shoppe… 

Nachhaltig und fair shoppen:

  1. Zu aller erst hinterfragen ob ich WIRKLICH etwas brauche: Nur weil es gerade reduziert oder günstig ist schlage ich nicht mehr zu. 
  1. Kleidung Second-Hand kaufen, oder mit Freunden tauschen, wenn etwas nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt: Viel besser als wegschmeißen und vielleicht freut sich darüber noch jemand. Die Kleidungsstücke bleiben länger im Umlauf, bis sie wirklich verschlissen sind. 
  1. Ich achte mittlerweile sehr auf das Material: Ist es reine Baumwolle, Merino, Hanf, Bambus o.ä. oder besteht es aus Plastik? Übrigens: Viskose und z.B. Lyocell sind chemisch hergestellte Fasern aus Holz. Also schon mal deutlich besser als Polyester & Co. Der Herstellungsprozess ist allerdings auch recht aufwendig. 
  1. Lieber kaufe ich bewusst einzelne, hochwertig, nachhaltig und fair hergestellte Teile – am besten aus BIO-Baumwolle – als im Unverstand große Mengen zu kaufen. Auch bei den großen nachhaltigen Anbietern gibt es zum Saisonende hin tolle Rabattaktionen. 
  1. Reparieren und ändern von Kleidung für längere Lebenszeit: Ich bin mit der Nähmaschine recht geübt und kann viele Sachen selber ändern und reparieren. Für aufwendigere Änderungen habe ich eine SUPER Änderungsschneiderin, die alles perfekt, für wenig Geld, ändert. So kann ich einige Kleidungsstücke länger tragen oder Second-Hand Klamotten, die nicht perfekt sitzen, ändern lassen. 
  1. Hersteller bzw. Marken suchen, die nachweislich fair, nachhaltig und Ressourcenschonend produzieren: Es gibt mittlerweile eine große Anzahl von Herstellern, die BIO-Baumwolle, wassersparende Materialien wie Hanf und Bambus verwenden und für die faire Bezahlung der Näher*innen garantieren. Einer der Größten in Europa und ein Pionier in Sachen ökologischer Mode ist die Firma Hessnatur aus Hessen. Bereits seit 1995 wird von Hessnatur faire und nachhaltige Mode hergestellt – weit vor dem aktuellen Trend der BIO-Baumwoll-Mode. Es macht vom Material und der Haltbarkeit wirklich einen Unterschied zu den üblichen Teilen aus deutschen Fußgängerzonen… Den Unterschied merkt man definitiv auch beim Tragen. Die Sachen sind so schön weich und angenehm und man schwitzt viel weniger. Auf Instagram & Co. kann man mittlerweile unzählige junge, kleine und große Modefirmen finden, die nachhaltig hergestellte Mode anbieten, teilweise eben nur einzelne Sparten wie Unterwäsche, Socken, T-Shirts etc. (Armedangels, nikinclothing, elkline Clothing, Luftkuss Mode, knowledge cotton apparel, socks for plants, halbvoll fashion, etc. – um nur einige Beispiele zu nennen).
    Wer etwas sucht, wird fündig werden…
    Wer nicht auf einzelnen Seiten suchen möchte kann auf Online-Marktplätzen zum Thema Nachhaltigkeit suchen. Seit 2010 gibt es z.B. den Online-Marktplatz Avocadostore aus Hamburg. Hier findet man wirklich alles – von Deko über Accessoires und Mode und sehr viele verschiedene Hersteller. Jedes Produkt was dort verkauft wird, muss mindestens eines von 10 Nachhaltigkeits-Kriterien erfüllen, die von Avocadostore aufgestellt wurden – z.B. Sehr haltbar, Fair & Sozial, Rohstoffe aus Bioanbau etc. Bei jedem Produkt sieht man, welche Kriterien erfüllt werden. 
    Wer speziell nach nachhaltiger Sportmode sucht kann mal bei dem jungen Unternehmen planetics aus München vorbeischauen.

Mich interessiert Eure Meinung zu dem Thema nachhaltige, faire Mode! Schreibt mir doch mal wie Ihr mit dem Thema Mode umgeht? Nachhaltig oder Fast Fashion?

P.S. Shop #mindful & #sustainable

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