Wie nachhaltige Mode und Fair Fashion die Welt verändern kann
Ich schreibe immer wieder viel über nachhaltige Fashion, Slow – und Fair Fashion… Warum es so wichtig ist, dass man die Vorteile von nachhaltiger Mode kennt und wie es die Welt zum Positiven verändern kann, erzähle ich Euch heute in diesem Blogbeitrag.
Aber warum ist das Thema Slow Fashion so wichtig, wenn wir länger etwas von unserer Welt haben möchten? Ich sag es Euch…
Schätzungen des Europäischen Parlaments zufolge verursacht die Modebranche bzw. Textilwirtschaft ca. 10% der weltweiten CO2 Emissionen. Das ist mehr als die internationale Luft- und Schifffahrt zusammen verursachen!
Alleine das würde schon reichen, um sich mit Slow Fashion zu beschäftigen, oder?
Allerdings kommt zu dieser Rechnung ja auch noch die allgemeine Umweltverschmutzung, Verbrauch von Ressourcen und unfaire Arbeitsbedingungen hinzu.
Für mich auf jeden Fall mehr als genügend Punkte, um umzudenken und sich eingehend damit zu beschäftigen, was und wo man seine nächsten Fashion Pieces kauft.
Aber Schritt für Schritt zum großen Schock…
Wasserverbrauch Textilindustrie


Bei meinem Beitrag über nachhaltige Jeans hatte ich schon das Beispiel genannt: Zur Herstellung einer einzigen Jeans werden im gesamten Prozess 8.000 Liter Wasser benötigt.

Zur Herstellung eines T-Shirts werden durchschnittlich 2.700 Liter Wasser verbraucht.
Insgesamt wurden im Jahr 2015 – also in einem Jahr – in der Textilwirtschaft 79 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht. Im Vergleich: Das ist mehr als 1,5x das Fassungsvermögen des Bodensees! Und das pro Jahr.
Wasserverschmutzung Fashion Industrie

Alleine durchs Waschen von Synthetikkleidung gelangen jährlich 0,5 Millionen Tonnen Mikrofasern ins Meer. Das sind 35% aller in der Umwelt freigesetzten Mikrokunststoffe. Ca. 20% der weltweiten Wasserverschmutzung werden durch die Färbung und Veredelung von Kleidung verursacht.
CO2 Emission der Mode Industrie

Wie eingangs schon geschrieben, werden ca. 10% der weltweiten CO2 Emissionen von der Textilwirtschaft verursacht. Durch den Kauf von Textilien in der EU wurden im Jahr 2017 ca. 654kg CO2 Emissionen pro Person verursacht. Als Vergleich: Das entspricht einem jährlichen Hin- und Rückflug von Hamburg nach Palermo, in den Süden Italiens, nur für Kleidung…
Abfälle durch Fast Fashion

Der Konsum von Kleidung ist im letzten Jahrzehnt, aufgrund der günstigen Preise und Fast Fashion, um 40% gestiegen. Die großen Billig-Modeketten bringen wöchentlich neue Kollektionen heraus. Das Geschäftsmodell mit den billigen Preisen funktioniert nur, wenn die Kunden oft, viel und regelmäßig Klamotten kaufen. Darauf ist die Qualität der Kleidung auch ausgelegt. Schon nach wenigen Waschgängen sind die Kleidungsstücke teilweise nicht mehr zu gebrauchen.
Ein durchschnittlicher Europäer*in kauft pro Jahr ca. 26kg Kleidung, wovon ca. 11kg – also fast die Hälfte – wieder jedes Jahr entsorgt wird. Der Großteil davon (87%) wird verbrannt oder landet auf Mülldeponien.
So entstehen weltweit ca. 92 Millionen Tonnen Mode Müll.
Weltweit wird weniger als 1% der entsorgten Kleidung recycelt.
All die genannten Punkte sind einfach ein Problem der Fast Fashion Industrie.
Was bedeutet Fast Fashion und warum es das Problem ist
Eine schöne Definition von Fast Fashion ist:
„Fast Fashion ist eine Design-, Herstellungs- und Marketingmethode, die sich auf die schnelle Produktion großer Mengen von Kleidung konzentriert. Die Produzenten nutzen die Nachahmung von frischen Trends sowie minderwertige Materialien, um preiswerte Styles … anzubieten.“ (umweltmission.de)
Und genau das sind die Probleme: Schnell, minderwertig, billig.
Schnell bedeutet, dass zu viel Ware auf den Markt kommt, die gar nicht benötigt wird. Das wird von den großen Herstellern bewusst in Kauf genommen. Da jede Woche eine neue Kollektion herauskommt, kann gar nicht auf Kundenfeedback gewartet werden, um beispielsweise sehr nachgefragte Ware nachzuproduzieren. Es wird direkt die nächste Kollektion hinterher geschmissen.
Folge: Große Mengen Müll
Minderwertig: Um die Kunden immer wieder in die Geschäfte zu locken, darf die Kleidung nicht zu hochwertig und langlebig sein. Wenn der Pulli nach ein paar Wochen nicht mehr schön ist, weil ausgeleiert oder verzogen, muss man wieder nachkaufen… Außerdem ist eine möglichst minderwertige Produktion natürlich gut für die Gewinnmarge der Unternehmen. Die Mode ist auf Gewinnmaximierung ausgelegt, nicht auf Hochwertigkeit. Minderwertige Materialien mit viel Kunststoffanteil rundet die minderwertige Ware noch ab.
Billige Mode: Um die Kunden wöchentlich zum Shopping in die Geschäfte zu locken, dürfen die Kleidungsstücke nicht zu viel kosten. Wenn ein T-Shirt billiger als ein Liter Olivenöl oder ein Stück Pizza ist, nimmt man es leichter mal schnell mit. Egal ob man es wirklich braucht oder nicht. Die Rechnung geht für die Unternehmen nur auf, wenn massenweise und regelmäßig Kleidung gekauft wird.
Unter den Billigpreisen leiden am meisten diejenigen, die unsere Kleidung in den meist bettelarmen Ländern herstellen. Von fairen Löhnen kann man bei einem T-Shirt für 4 Euro nicht ausgehen.
Ganz direkt gesagt – jeder von uns unterstützt moderne Sklaverei mit dem Kauf von Fast Fashion. Und das, wo wir eigentlich seit 1815 die Sklaverei in Europa abgeschafft haben, weil es damals schon nicht mehr zeitgemäß schien…

Müssen wir deshalb komplett auf Mode und Style verzichten?
Klar – jeder Konsum verursacht einen CO2 Fußabdruck, und der Verzicht wäre natürlich der größte Hebel um die Umweltbelastung zu minimieren.
Da es aber für die meisten kein erstrebenswertes Lebensmodell ist, in hundert Mal reparierten Säcken herumzulaufen, und die gesamte Weltwirtschaft auf Konsum basiert, wäre es zumindest wichtig, seine Kaufentscheidung auf Fairness und Umweltfreundlichkeit zu hinterfragen.
Nachhaltige Fashion – fair und bio – löst viele Probleme auf einmal!
Langlebigkeit & Hochwertigkeit von nachhaltiger Fashion
Nachhaltige Fashion ist in der Regel viel langlebiger und hochwertiger als Fast Fashion und landet somit viel seltener oder später auf dem Müll. Viele nachhaltige Mode Marken produzieren bewusst gut kombinierbare, zeitlose Kleidungsstücke. Durch die wertigere und zeitaufwendige Herstellung der Keldung könnte man ohnehin nicht auf alle wöchentlichen Trends aufspringen. Das Zauberwort ist Slow Fashion aus hochwertigen Naturmaterialien.
Faire Arbeitsbedingungen bei Fair Fashion
Durch Fair Fashion beteiligt man sich nicht an der Ausbeutung von anderen Menschen. Ganz im Gegenteil: Man unterstützt mit nachhaltiger fairer Mode die positive Entwicklung in vielen ärmeren Ländern. Die Menschen können dort mit fairen Löhnen ein eigenes selbstbestimmtes Leben aufbauen. Kinder können zur Schule gehen und Bildung genießen. In der Folge entwickeln sich folgende Generationen ganz anders.
Schadstoff- & Giftfreie nachhaltige Mode
Durch nachhaltige Bio Mode wird die gesamte Umweltbelastung durch giftige Chemikalien deutlich reduziert. Schon vom z.B. organischen Baumwollanbau – ohne giftige Spritzmittel – bis hin zu giftfreien Veredelungs- und Herstellungsprozessen wird die Umwelt deutlich weniger belastet und die Grund- und Trinkwasserverschmutzung reduziert.
Wasser- und Energiesparend – nachhaltige Kleidung
Nachhaltige Mode benötigt insgesamt viel weniger Wasser und Energie. Für den ökologischen Baumwollanbau wird z.B. viel weniger Wasser benötigt, als beim konventionellen Anbau. Nachhaltige Hersteller filtern und säubern das Wasser bei der Herstellung und können es so wieder verwenden. Durch schonende Verfahren bei der Herstellung der Kleidungsstücke wird ebenfalls viel Wasser und Energie eingespart.
Müllreduzierung durch Slow Fashion
Schon durch die Hochwertigkeit und Langlebigkeit der Kleidungsstücke wird Abfall reduziert, weil die Tragedauer viel länger ist. Aber auch in der ganzen Reihe des Herstellungsprozesses bis hin zur Verpackung um den Versand arbeiten nachhaltige Mode Marken mit viel weniger Müll. So werden nachhaltige Kleidungsstücke z.B. nicht in Plastiktüten eingeschweißt und dann auch nicht in Einmal-Plastikverpackungen versendet (falls online bestellt wurde…)
Ganz allgemein wird die Umwelt durch nachhaltige Kleidungsstücke viel weniger geschädigt, als es bei Fast Fashion der Fall ist.
Ist nachhaltige Fair Fashion bzw. Slow Fashion viel teurer?
Natürlich MUSS nachhaltige Mode teurer sein als Fast Fashion. Das ergibt sich aus der vorangegangenen Erklärung ganz automatisch.
Wenn man aber die Lebensdauer, aufgrund von Hochwertigkeit und Zeitlosigkeit, mit einberechnet, ist der Unterschied kaum noch bemerkbar. Der preisliche Unterschied liegt – sehr stark abhängig welche Kleidungsstücke und Wertigkeiten man genau vergleicht – zwischen 30-80%. Bedenkt man, dass man die Kleidungsstücke aber unzählige Male waschen und tragen kann, ohne dass sie kaputt gehen, ist der höhere Ausgangspreis annährend ausgeglichen.
Wenn man Designermode von bekannten Marken mit nachhaltiger Mode vergleicht, macht man mit besserer Qualität bei nachhaltigen Marken sogar meistens ein Schnäppchen….
Worauf warten? Wird Euer nächstes Kleidungsstück ein fair und in bio hergestelltes nachhaltiges Kleidungsstück?
Quellen:
Europäisches Parlament
Exit Fast Fashion
Aktuelle Rabattcodes von nachhaltigen Marken:
- Giesswein: 20% auf das gesamte Sortiment (Schuhe, Bekleidung) mit dem Code „GENUSS“
- Future:People: 15% auf das ganze Hosen- und Jeans Sortiment mit dem Code „ANNALENA15“
- Mmore: 15% auf alle Handyhüllen, Cases etc. mit dem Code „LENA15“
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