Mazerat, Extrakt, Tinktur oder Ölauszug

Tinktur und Mazerat für Herstellung von DIY Naturkosmetik oder selbstgemachte Arznei

Sobald man anfängt sich mit der Nutzung von Heilkräutern und Pflanzen zu beschäftigen, stößt man immer wieder auf Begriffe wie Mazerat, Extrakt oder Tinktur. 

Auch ich nutze die Begriffe in meinen Artikel häufig, da ich viel mit Kräutern und Pflanzenteilen arbeite. 

Damit Ihr wisst, was ich meine, möchte ich Euch die Begriffe kurz erklären. 

Grundsätzlich meinen alle Begriffe das Gleiche: 

Es geht um ein Verfahren bei dem man die Inhaltsstoffe einer Pflanze mit Hilfe eines Lösungsmittels ausziehen möchte. 

Hierbei gilt es nur zu unterscheiden, welches Lösungsmittel man wählt. 

Mit Mazerat ist meistens ein Ölauszug gemeint, wohingegen eine Tinktur oder ein Extrakt meist ein Auszug mit Hilfe von Alkohol ist. 

Ob man einen Auszug mit Alkohol oder Öl machen möchte, hängt ganz davon ab, ob die Stoffe, die man ausziehen möchten lipophil (fettlöslich) sind, oder eben nicht. Und auf welche Art man die Auszüge weiter nutzen möchte. 

Ich nutze meine Auszüge überwiegend für meine nachhaltige DIY Naturkosmetik. 

Hier nutze ich dann anstelle von einem einfachen Öl einen Auszug mit Öl. 

Zum Beispiel nutze ich aktuell gerne einen Rotklee Auszug für meine Gesichtscreme, da Rotklee der Hautalterung vorbeugen soll und auch (die ungern gesehenen) Altersflecken mindern soll. 

Das heißt hier wähleich dann auch gleich ein Öl als Lösungsmittel, dass ich gerne für die Gesichtspflege nutzen möchte. z. B. Mandelöl, Traubenkernöl oder Jojoba. 

Mazerat selber machen. So geht´s!

Kaltauszug:

  1. Pflanzenteile sammeln, säubern und trocknen lassen. 
  2. Pflanzenteile ggf. grob zerkleinern 
  3. Pflanzenteile zur Hälfte in ein Gefäß geben und mit dem Öl Eurer Wahl übergießen. Alle Pflanzenteile müssen bedeckt sein. 
  4. Das Gefäß mit einem Küchenkrepp und Gummiband für 2-3 Tage abdecken, damit eventuelle Restfeuchtigkeit entweichen kann. Danach kann man den Deckel schließen. Das ganze ohne direkte Sonneneinstrahlung lagern. Manche reden von dunkel. (Ich lasse meine Mazerate meist in der Küche stehen. So sehe ich sie immer…)
  5. Jeden Tag umrühren/schütteln, damit die Stoffe gelöst werden. 
  6. 2-3 Wochen ausziehen lassen
  7. Durch einen Kaffeefilter abseihen und in ein sauberes Gefäß umfüllen
  8. Flasche oder Glas beschriften mit dem Pflanzenteil, dem Öl und dem MHD des Öles. 

Warmauszug:

Wem ein Kaltauszug zu lange dauert, kann auch einen Warmauszug machen. Dieser ist dann innerhalb von 2-3 Stunden fertig. 

Step 1-3 wie oben. 

4. Ihr stellt nun Euer Gefäß für 2-3 Stunden in den Backofen bei 40°C, die letzte Stunde klemmt Ihr einen Kochlöffel in die Tür, dass die Feuchtigkeit entweichen kann. 

Warmauszug von Kräutern im Ofen

Step 7-8 wie oben. 

Wer möchte kann noch ein paar Tropfen Vitamin E in die Auszüge geben. Das hilft, dass das Öl länger stabil bleibt. 

Tinktur:

Es gibt aber auch Pflanzen, die ich nicht nur äußerlich nutzen möchte, sondern auch innerlich. 

Dafür nutze ich immer gerne eine Tinktur, da es relativ leicht einzunehmen ist. Alternativ geht bei den meisten Pflanzen auch ein Tee zur innerlichen Einnahme, aber das finde ich immer recht unkomfortabel… (Und oft schmeckt mir der Tee auch nicht – z.B. beim Birkenporling…) Deswegen nutze ich hier dann die Möglichkeit des alkoholischen Auszuges.

Natürlich kann man Tinkturen aber auch zum Einreiben nutzen. Oder als Haarwasser für die Kopfhaut.

Ihr geht hier vor, wie bei dem Kaltauszug, nur dass Ihr hier nicht Öl nehmt, sondern Alkohol. 

Möchte man eine Tinktur aus Blättern, Blüten und Vitalpilzen machen, reicht 40%iger Alkohol. Hier kaufe ich sehr gerne den billigen Vodka aus dem Supermarkt. 

Für eine Tinktur aus Rinde, Samen, Wurzeln und Harzen braucht man 60-70%igen Alkohol. Hier nutze ich gerne den Primasprit (gibt es bei uns auch im Supermarkt) mit 69% Alkohol.   

Eine Tinktur zieht ebenfalls mindestens 2-4 Wochen. 

Nutzt man eine Tinktur für Cremes hat der Alkohol eine konservierende Eigenschaft. Je nachdem wie viel Ihr in Euer Rezept einbaut, könnt Ihr Euch ggf. einen Konservierer sparen. 😉 Bitte aber im Kosmetik Rechner unbedingt berechnen. 🧐

Ihr habt noch Fragen? Schreibt mir gerne in die Kommentare. 

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3 Antworten zu „Mazerat, Extrakt, Tinktur oder Ölauszug”.

  1. […] Hier geht´s zur Anleitung wie man eine Tinktur/Mazerat herstellt […]

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