5 Gründe für eine pflanzlichere Ernährung

Fünf gute Gründe für eine pflanzlichere Ernährung Beitrag auf Blog für nachhaltiger Lebensstil www.nachhaltigerundgenuss.com

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Nachhaltig leben – nachhaltig und bewusst essen

Wenn man sich mit einem nachhaltigen Lifestyle und Umweltthemen beschäftigt, taucht die Ernährung unter den Top 5 oder sogar Top 3 Themen, neben z.B. Reisen/Fortbewegung, der Baubranche oder Produktion von Konsumgütern im Allgemeinen, auf. 

Ein Thema, dass uns alle betrifft, weil der „Motor menschlicher Körper“ eben regelmäßig betankt werden muss – und am besten voll- und hochwertig. 

Während in Deutschland der Fleischkonsum in den letzten Jahren ganz leicht zurückgegangen ist, und auf einem immer noch hohen Niveau mit ca. 60 kg pro Kopf/pro Jahr bleibt, steigt er – weltweit gesehen – extrem stark an. Er hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. (Quelle: Heinrich Böll Stiftung www.boell.deder große Fleischatlas 2021). 

Ich möchte Euch heute fünf gute Gründe nennen, die für mehr pflanzliche Ernährung sprechen und den sehr bewussten Genuss von Fleisch und tierischen Produkten, wenn man nicht ganz auf vegetarisch oder vegan umsteigen will. 

Ich selbst bin (noch) kein Vegetarier oder Veganer, reduziere meine Fleischeslust aber ganz bewusst auf maximal ein bis zwei Mahlzeiten pro Woche bzw. esse ich auch mal für einige Wochen gar kein Fleisch – je nach Gefühl und Lust.

Wo es geht reduziere ich – oder verzichte komplett auf tierische Produkte. Ganz einfach geht es für mich bei Milch. Bei Käse – besonders bei einem schön gereiften Hart- oder Weichkäse werde ich aber immer wieder schwach. 

Hier meine persönlichen Top 5 Gründe für eine vegetarisch vegane Ernährung und bewussteren Fleischgenuss:

1. Umweltbelastung
Durch die Produktion bzw. Mast von Tieren wird sehr viel Fläche und Ressourcen wie Wasser, Energie und Getreide bzw. Futtermittel benötigt. Es gibt Statistiken die besagen, dass ca. ⅓ der eisfreien Fläche für die Viehzucht genutzt wird.
Um die Dimensionen etwas klarer zu machen:
Das größte Unternehmen in der industriellen Fleischproduktion, mit dem Namen JBS aus Brasilien, schlachtet ALLEINE  TÄGLICH bis zu 75.000 Rinder, 115.000 Schweine, 14 Millionen Geflügeltiere und 16.000 Lämmer…
Ein einziges Unternehmen pro Tag… Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo diese schiere Masse an Tieren jeden Tag herkommt – und das ist nur ein Unternehmen von sehr vielen weltweit. 

Dass in ärmeren Ländern dann natürlich auch weniger Bestimmungen für z.B. das Tierwohl, die Umweltbelastung z.B. durch Ausbringen von Gülle auf die Flächen vorhanden sind, und weniger Rücksicht auf Artenvielfalt etc. genommen wird, kommt noch erschwerend hinzu. 

Bio-Fleisch – am besten noch aus Deutschland und der Region – ist weniger umweltschädlich, sowohl in der Aufzucht, als auch im Einsatz von Futtermitteln und der Belastung für die Natur.

2. Gesundheit
Wie so häufig macht es die Menge und die Auswahl der Dinge, die wir zu uns nehmen. Dass übermäßiger Fleischkonsum nicht gerade gesundheitsfördernd ist, hat sich weitgehend herumgesprochen. Wer zu viel Fleisch ist, hat ein vielfach größeres Risiko an Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und zu hohen Cholesterinwerten zu erkranken. Besonders verarbeitetes Fleisch in z.B. Wurstwaren soll krebserregend sein – wie von den Krebsforschern des WHO im Jahr 2015 festgestellt wurde. Unverarbeitetes, rotes Fleisch wird als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. 

Ebenfalls im Jahr 2015 ist im National Geographic ein Artikel über das Geheimnis für ein langes und gesundes Leben erschienen (Quelle: https://www.nationalgeographic.com/science/article/150412-longevity-health-blue-zones-obesity-diet-ngbooktalk) in der von den Blue Zones berichtet wird. Der Autor Dan Buettner reiste jahrelang mit Wissenschaftlern durch die Welt um die gesündesten und ältesten Menschen zu suchen. Heraus kamen 5 Regionen – Ikaria in Griechenland, Okinawa in Japan, Ogliastra auf Sardinien, Loma Linda in Kalifornien und die Halbinsel Nicoya in Costa Rica, die als Blue Zones bezeichnet wurden. 

Die Regionen und Lebensumstände sind teilweise sehr unterschiedlich – drei Dinge hatten aber alle gemeinsam: Eine grundsätzliche Zufriedenheit und positive Lebenseinstellung und dadurch wenig Stress, viel Bewegung an der frischen Luft, sowie eine hauptsächlich pflanzenbasierte Ernährung (über 90%) mit viel frischem und saisonalen Obst und Gemüse sowie Hülsenfrüchten.

Kuh im Tierpark für Beitrag Gründe für eine pflanzlichere Ernährung auf Blog für nachhaltiger Lifestyle nachhaltigerundgenuss.com

3. Ethik / Tierwohl
Ein weiterer Punkt, an dem man im Zusammenhang mit Fleischkonsum und Verzehr von tierischen Produkten nicht vorbei kommt… 

Ich habe in der Adventszeit ein interessantes Experiment im Fernsehen gesehen (leider weiß ich nicht mehr wo und wann genau). 

Mitten in einer Fußgängerzone baute ein Gänsezüchter seinen Stand mit Gänsen in einem umzäunten Bereich mit Stroh, und Bildern von seinem Hof, auf. Ein vorbildlicher Hof mit viel Natur und Auslauf für die Gänse…

Man konnte sich an diesem Stand in der Fußgängerzone eine Gans aussuchen und direkt vor Ort schlachten und rupfen lassen. Frischer und nachvollziehbarer konnte man also keine Gans für das Weihnachts- oder Adventsessen kaufen. 

Das Ergebnis dieses „Experiments“ war kurz gesagt: Schock und Bestürzung der meisten vorbeilaufenden Menschen jeglichen Alters. Obwohl sich die Mehrheit beim Interview als Fleischesser geoutet haben. Wie kann man nur ein Tier, das gerade noch so nett im Stroh lag aussuchen und schlachten lassen?!

Nachdem man im Supermarkt alles schön häppchenweise ohne Kopf, Fell, Federn & Co. angeboten bekommt, haben die Meisten gar keinen Bezug mehr zum Tier, das geschlachtet werden muss, wenn man es essen will. Die Fleischindustrie hat eine große Lobby und gute Marketing-Strategien mit viel Geld im Hintergrund – und auch durch die Industrialisierung der Fleischproduktion ist es für uns immer abstrakter die Tötung von Tieren nachzuvollziehen oder sich bewusst zu machen. 

Doch nicht nur beim Fleisch essen, nimmt man das Leid der Tiere in Kauf – auch in der Massen-Milch und Eier-Industrie haben die Kühe und Hühner wenig zu lachen. Um billigste Preise und Masse zu ermöglichen, werden die Kühe nach der Geburt direkt wieder befruchtet und von ihren Kälbern getrennt. Bilder von eingepferchten Hühnern in Ställen ohne Tageslicht hat wahrscheinlich auch jeder schon gesehen… BIO-Betriebe sind hier schon ein deutlicher Schritt in eine bessere Richtung und in Deutschland wurden schon einige Schritte in Richtung Tierwohl gemacht. Weltweit sieht das allerdings noch ganz anders aus.

4. Ressourcen
In Zeiten wachsender Weltbevölkerung und sich veränderndem Klima ist die dauerhafte Versorgung aller Menschen eine Mammutaufgabe für aktuelle und besonders zukünftige Generationen. Auch bei diesem Thema gibt es nicht nur schwarz und weiß. Fakt ist, dass für die Viehzucht große Landmassen und erhebliche Wassermengen benötigt werden. 

Richtig ist aber auch, dass ein größerer Teil der Weiden, die für Viehzucht verwendet werden, für den Anbau von Obst und Gemüse nicht geeignet wären. 

Wenn man aber die ganze Kette der Fleischproduktion ins Auge nimmt, wird schnell klar, dass nur eine pflanzenbasierendere  Ernährung und mindestens eine Umstellung auf regionale, kleinere Viehzucht-Betriebe notwendig sein wird. 

5. Nachhaltigkeit im Allgemeinen
Wenn man die tierische Ernährung im Allgemeinen betrachtet, macht eine pflanzliche Ernährung, alleine aus einem runden und nachhaltigen Kreislauf, viel Sinn. Nahrung wird direkt für den Menschen angebaut – nicht um damit wiederum erst Tiere zu füttern, die dann wieder getötet und aufwendig verarbeitet werden müssen. Wasser, Energie und andere Ressourcen werden direkt in den Anbau von Gemüse, Getreide, Obst investiert. In der Konsequenz wäre also eine Ernährung aus vorwiegend regional und saisonal angebautem Obst und Gemüse die wohl nachhaltigste Form der Ernährung. 

Fazit:
Ich für mich, werde mich weiterhin in einer vegan-vegetarischen Ernährungsform versuchen – wenn ich Lust auf Fleische habe wird es BIO oder vom regionalen Hof um die Ecke sein.
Dieses Jahr war der „Veganuary“ in aller Munde und den Medien verteten. Doch wie nachhaltig ist es, in einem von 12 Monaten auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten, um sein Gewissen für die restlichen 11 Monate zu beruhigen?! Das macht für mich wenig Sinn, weil es der Umwelt damit dauerhaft nicht besser gehen wird und die Probleme nicht löst.
Tierische Produkte wie Käse und Quark gibt es bei mir weiterhin nur in hochwertiger – und/oder BIO-Qualität von, im besten Fall, kleinen Erzeuger-Gemeinschaften aus Deutschland und der Region. Bei Milch habe ich schon komplett auf pflanzliche Alternativen wie Hafermilch umgestellt. Tatsächlich habe ich im Veganuary sehr viele neue vegetarische, z.T. vegane Rezepte probiert, mit denen ich ganz leicht auf Fleisch verzichten kann, ohne das Gefühl zu haben, das etwas fehlt…
Mal sehen wo ich in einem Jahr stehe – es wird auf jeden Fall ein Update auf meinem Weg zu einem nachhaltigen Lebensstil geben!

Quellen: Heinrich Böll Stiftung – www.boell.de und PETA www.peta.de

Wie steht Ihr zu dem Thema? Habt Ihr Eure Ernährung bereits umgestellt oder seid gerade dabei? Ist es Euch leicht gefallen?
Was haltet Ihr von Trends wie „Veganuary“?

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2 Antworten zu „5 Gründe für eine pflanzlichere Ernährung”.

  1. Wir haben uns am Vegetanuary („nur“ vegetarisch) ausprobiert. Wir sind recht zufrieden mit uns gewesen. Zum Frühstück und Mittag war es gar kein Problem auf eine fleischlose Alternative umzustellen. Das klassische „deutsche“ Abendbrot (Brot mit Belag) wurde leider irgendwann zu eintönig. Auch die meisten Fleischersatzprodukte bzw. Fleischnachahmer haben uns nicht wirklich zugesagt.

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    1. Ja… das kennen wir. Vegan war für uns auch nicht sooo einfach. Wie Du sagst – Frühstück und Snacks kein Thema – Abends mit Kindern war es dann schon interessanter. Die Fleisch-Ersatz-Geschichten finde ich zum Teil auch gruselig und irgendwie auch unnötig. Wir haben dann viel Asia-angehauchte Gerichte á la Wok in vegan-vegetarischer Form gemacht. Viel Pasta mit veganen und vegetarischen Soßen – das geht eigentlich immer, finde ich. Wir sind jetzt allgemein dazu übergegangen 5-6 mal pro Woche mindestens vegetarisch zu essen und 1-2mal Fisch und Fleisch. Liebe Grüße

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